Annette Keilhauer

Prof. Dr. Annette Keilhauer

Außerplanmäßige Professur für romanische Literatur- und Kulturwissenschaft
Raum: Raum C7A0
Bismarckstraße 1
91054 Erlangen

Transkulturelle Dimensionen der Frauenrechtsdebatte im 19. Jahrhundert, genderorientierte Literaturgeschichtsschreibung, Gender und Übersetzung, Autobiographisches Schreiben

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2015

vollständige Übersicht

  • Literaturübersetzung und Geschlechterdifferenz in der Romania

    (Drittmittelfinanzierte Gruppenförderung – Gesamtprojekt)

    Laufzeit: seit 1. Januar 2015
    Mittelgeber: Bayerisches Staatsministerium für Bildung und Kultus, Wissenschaft und Kunst (ab 10/2013) / Forschungsverbund

    Die Verbindung von Gender und Übersetzung ist in den 1990er Jahren in den Blick der vorwiegend kanadisch und US-amerikanisch geprägten Translation Studies feministischer Prägung gerückt, ohne dass über die Analyse von Fallstudien und jenseits einzelner Versuche, den Gegenstandsbereich theoretisch wie methodologisch abzustecken bis heute eine grundlegende und weiterführende historische Systematisierung erfolgt wäre. Dass die Literatur von Frauen und von Männern in den europäischen und von Europa geprägten kolonialen und postkolonialen Gesellschaften unterschied­lichen Bedingungen der Produktion und Rezeption ausgesetzt waren, das haben inzwischen zahlreiche Forschungen im Bereich der Gender Studies klar belegt. Wie dieser Unterschied sich auf den Bereich der literarischen Übersetzung auswirkt, ist allerdings nie wirklich systematisch im interkulturellen Vergleich untersucht worden. Ziel des Forschungsprojekts ist es, eine solche Syste­matisierung des Forschungsgegenstandes Literaturübersetzung und Geschlechterdifferenz zu entwickeln.

    Wir gehen davon aus, dass Übersetzungspraktiken von ästhetischen, kulturellen, politischen und sozialen Kontexten geprägt werden und dass sie deshalb mit Bezug auf die diskursiven, institu­tionellen und materiellen Bedingungen der literarischen Zielkultur zu analysieren sind und berücksichtigt drei zentrale Leitachsen:

    1. Die historischen, sozialen und kulturellen Rahmenbedingungen von Übersetzen in Abhängigkeit von Geschlecht: Status der Übersetzung im jeweiligen literarischen Feld bzw. der jeweiligen Sprachkultur; kritische Auseinandersetzung des Zusammenhangs von Literaturübersetzung und Geschlechterdifferenz im jeweiligen Kulturraum; Faktoren, die die Tätigkeit von literarischen Übersetzerinnen und Übersetzern fördern oder verhindern.
    2. Editionsstrategien und Geschlechterdifferenz in Bezug auf Autorschaft und Über­setzungstätigkeit: Veröffentlichungsstrategien bei Übersetzungen (Textauswahl; Nennung der Übersetzerin/des Übersetzers; verlegerische Paratexte; Politik des Literaturimports); Verbindung zwischen Veröffentlichungsstrategien und Politik der Geschlechterdifferenz
    3. Die Genderdimension im Übersetzungsprozess: Verfahren der Umkodierung des Ausgangs­textes in der Zielsprache (Paraphrase, Nobilitierung, Umgang mit Onomastik und Toponymik, mit Soziolekten, mit sprachlicher Kodierung von Geschlecht, Anleihen, Fußnoten des Übersetzers/der Übersetzerin, Verkürzung oder weitergehende Veränderung des Ausgangs­textes); Übersetzungsstrategien als Markierung von Geschlechterdifferenz.

  • Die Korrespondenz von Wilhelmine von Bayreuth mit ihrem Bruder Friedrich dem Großen

    (Projekt aus Eigenmitteln)

    Laufzeit: 1. Oktober 2022 - 30. September 2025
  • Perspektiven auf Diversität im autobiographischen Schreiben

    (Projekt aus Eigenmitteln)

    Laufzeit: 1. September 2016 - 31. August 2019
  • Italiensehnsucht und Orientfaszination: Die Bibliothek der Markgräfin Wilhelmine

    (Projekt aus Eigenmitteln)

    Zu den Schätzen der Erlanger Universitätsbibliothek zählt die Bibliothek der Markgräfin Wilhelmine von Bayreuth (1709-1758), die sie der Universität anlässlich ihrer Gründung im Jahr 1743 schenkte. Die Bibliothek reflektiert ihr weites, von den großen Themen der Aufklärung geprägtes Interessensspektrum, das sich auch in der erhaltenen Korrespondenz mit ihrem Bruder Friedrich („dem Großen“) und in ihrem Kontakt zu Voltaire äußert. Im Zuge der schrittweisen Digitalisierung der Bibliothek werden die Bände auf handschriftliche Notizen der Markgräfin durchgesehen. Ein transdisziplinär zusammengesetztes Expertenteam befasst sich mit den Spuren der markgräflichen Lektüren sowohl in materieller als auch in ideeller Hinsicht. Die Rezeptionsprozesse in Wilhelmines eigenen literarischen und künstlerischen Werken stehen dabei ebenso im Blickpunkt wie die literarischen Quellen der von ihr in Auftrag gegebenen Kunstwerke.

    Im Herbst 2018 soll aus Anlass des 275. Gründungsjubiläums der FAU eine internationale Tagung stattfinden, die die Markgräfin als Mitbegründerin der Erlanger Universität würdigt. Der Schwerpunkt der Tagung wird auf der internationalen Vernetzung der Markgräfin und den dadurch ermöglichten kulturellen Transfers liegen. Das ausgedehnte familiäre Netzwerk der königlichen Geschwister wird dabei ebenso berücksichtigt wie der Austausch mit bildenden Künstlern, Musikern, Sammlern und Gelehrten sowohl auf der Italienreise 1754/55 als auch am Bayreuther „Musenhof“.

  • Arbeitsgruppe Diversität historisch

    (Projekt aus Eigenmitteln)

    Laufzeit: seit 1. Januar 2013

    „Diversity“ hat Konjunktur. In den Massenmedien taucht der Begriff in den letzten Jahren regelmäßig im Zusammenhang mit wirtschaftlichen und bildungspolitischen Fragestellungen auf. Dabei geht es insbesondere um die Gleichstellung von Mann und Frau, Inklusionsfragen sowie um Vor- und Nachteile von Diversität bei der Zusammenstellung von Teams oder Schulklassen. Häufig wird dabei die Auffassung vertreten, dass Verschiedenheit hinsichtlich der Kategorien Alter, Geschlecht, Ethnie, Religion oder sexuelle Orientierung grundsätzlich anzuerkennen und konstruktiv zu nutzen sei. Im Gegensatz zu einem solch normativen Verständnis verwenden wir „Diversität“ als einen heuristischen Begriff, der ein historisch wandelbares System von Differenzierungen bezeichnet.

    Die Auseinandersetzung um „diversity“ wurde in den vergangenen Jahren auch verstärkt in der wissenschaftlichen Debatte aufgegriffen. Eine Grundüberlegung des sozial- und kulturwissenschaftlichen Diskurses ist, dass Konstruktionen von Differenz oft zu sozialer Diskriminierung führen, „diversity“ hingegen das Ziel sozialer Gleichheit bei Anerkennung von ethnischer, religiöser und geschlechtlicher Vielfalt beinhalte.

    Anknüpfend an diese Debatte diskutieren wir im Rahmen einer interdisziplinären Arbeitsgruppe, welche historischen Konstellationen von Diversität es gab und welche Konsequenzen diese hatten. Dabei gehen wir davon aus, dass Diversität gesellschaftlich konstruiert wird und damit historischem Wandel unterliegt. Dies geschieht durch Akte der Zuschreibung, die Differenzen erzeugen. Dabei wird davon ausgegangen, dass keine der Differenzkategorien in der Praxis für sich stehen kann, sondern diese im Verhältnis zueinander wirksam werden. Der Akt der Zuschreibung kann durch intentionale und nicht-intentionale soziale Praktiken geschehen. Indem wir Diversität als Beschreibungskategorie und nicht als politisches Ziel verstehen, wird der Begriff für historisch argumentierende Analysen nutzbar.

     

FAU-interne Gremienmitgliedschaften / Funktionen

Organisation von Tagungen / Konferenzen

Gutachtertätigkeiten für Förderorganisationen

  • Stiftungen (Begutachtung von Aufnahme- und Weiterförderungsanträgen, Studien- und Promotionsförderung)
    seit 1. März 2013

Vorträge